„Hallo! Wir wollten Sie fragen, ob hier faire und menschenwürdige Arbeitsbedingungen herrschen?“ Zwei Schülerinnen stehen mit einem IPad vor der Tür des Lehrerzimmers und befassen sich offensichtlich mit dem globalen Entwicklungsziel 8: faire und menschenwürdige Arbeitsbedingungen.
Was würden Sie spontan auf diese Fragen antworten?
Anlass für diese Frage ist eine Ausstellung im Forum der GOBS. Die 17 Globalen Entwicklungsziele präsentieren sich als Tellergerichte an einer festlich gedeckten Tafel. Gestaltet wurden die Objekte von der Künstlerin Veronika Angloher für das Tollwoodfestival in München. Im Anschluss hat die Greenpeace Organisation School’s for Earth die Ausstellung übernommen, um sie möglichst vielen Kindern und Jugendlichen kostenlos zugänglich zu machen.
Hochwertige Bildung wird hier zur Buchstabensuppe, Gesundheit zum pillengespickten Donut. Die Objekte sind bunt und sehen sehr ansprechend aus! Am liebsten möchte man alles anfassen. Nach Zeugenaussagen, konnte ein junger Besucher kaum davon abgehalten werden, die Exponate in den Mund zu stecken :)
Vor neun Jahren hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) in New York die Agenda 2030 verabschiedet – verpflichtend für alle UN-Mitgliedsstaaten. Ihr Kernstück: 17 Sustainable Developement Goals (SDGs), also Ziele für eine soziale, wirtschaftliche und ökologisch nachhaltige Entwicklung, die die Millennium Development Goals aus dem Jahr 2000 ergänzen.
Im Zentrum?
Fünf Prinzipien: die Würde des Menschen im Mittelpunkt, den Planeten schützen, Wohlstand für alle fördern, Frieden fördern, globale Partnerschaften aufbauen.
Benachteiligte Bevölkerungsgruppen werden in besonderem Maße einbezogen.
Das Ziel: „Leave no one behind“ („Niemanden zurücklassen“).
Die Schüler:innen des WPK Umweltschule entwickelten dazu im Unterricht mit Frau Kirchenbaur und Frau Groß eine digitale Schnitzeljagd zu den Globalen Zielen, die mit konkreten Hinweisen, Tipps und Anregungen darin unterstützt, zu erkennen, was diese 17 Global Goals mit unserem Schulleben zu tun haben. Auch in den Pausen war die Ausstellung für interessierte Schüler:innen geöffnet, die dort unter Anleitung und Aufsicht von Schüler:innen des WPK Umweltschule selbstständig die Ausstellung erkunden und die Schnitzeljagd durchführen konnten.
Zu Ostern sitzt die Familie am Esstisch zusammen. Die Gespräche drehen sich um Gott und die Welt. Die Tante glaubt nicht, dass es noch etwas wird mit dem Klimaschutz. Die Kinder gucken betreten auf den Tisch. Da greift die 8-jährige Schülerin nach der Toffifee Packung, die die Tante mitgebracht hat: „Ja, stimmt, wenn Du so weitermachst, dann befindet sich im Jahr 2050 mehr Plastik als Fische im Ozean – das stand bei der Global Goals Ausstellung in der Schule auf so einer Karte!“
Damit hat die Schülerin vollkommen recht, denn global betrachtet ist der Erfolg der Agenda 2030 davon abhängig, dass alle mitmachen: Staaten, Organisationen, aber auch jeder einzelne Mensch. Denn je mehr Menschen ihren Beitrag leisten, desto eher gelingt es, gemeinsam eine gerechtere und nachhaltigere Welt zu gestalten: Alle gesellschaftlichen Akteure von der kommunalen bis zur nationalen politischen Ebene, darunter Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Nichtregierungsorganisationen (NROs) und auch wir in den Schulen sind dabei aufgefordert, zur Verwirklichung der Globalen Ziele beizutragen!
Also tu du’s und nimm auch andere mit!
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